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Wertschätzung im Arbeitsalltag: Ein Mehrwert für mehr Motivation – im Gespräch mit Manuela Wenger

In einem inspirierenden Gespräch mit Manuela Wenger, die als “Die Wertschätzerin” bekannt ist, tauchten wir tief in ihr Herzensthema ein: die Wertschätzung.

Manuela Wenger hat sich als „Die Wertschätzerin“ im Bereich der Unternehmensberatung und als Keynote Speakerin, sowie Trainerin etabliert – mit einem starken Fokus auf Wertschätzung als Schlüsselkompetenz für wirtschaftlichen Erfolg. Mit ihrer langjährigen Erfahrung, auch als ehemalige Marketingleiterin und Unternehmerin, sowie ihrer Ausbildung als Betriebswirtin, bringt Manuela ein tiefes Verständnis für die Bedeutung von Wertschätzung in der Unternehmensführung mit​​​​.

Manuela Wenger – die Wertschätzerin // Fotocredit: Werner Harrer

Was bedeutet Wertschätzung?

Wertschätzung beginnt bereits in der Kindheit und prägt unser gesamtes Leben. Die Art und Weise, wie wir als Kinder behandelt und erzogen werden, beeinflusst unser Selbstwertgefühl und somit unsere späteren beruflichen Beziehungen. Kinder, die keine Anerkennung erfahren, entwickeln oft ein geringes Selbstwertgefühl, was tiefgreifende Auswirkungen auf das wertschätzende Verhalten mit anderen hat. Klar ist, dass die ersten Lebensjahre, insbesondere das Babyalter, entscheidend für die Entwicklung eines positiven Selbstbildes sind. Doch Wertschätzung kann man sich auch später im Leben aneignen und zu einem lebenslangen Begleiter machen, der sowohl das persönliche Wohlbefinden als auch die privaten und beruflichen Beziehungen fördert.

Der Weg zur Wertschätzung: Ein Marathon, kein Sprint

Der Weg, um Wertschätzung zu erlernen, kann man in gewisser Weise mit einem Marathon vergleichen. Er beginnt mit kleinen Schritten und erfordert kontinuierliches Dranbleiben. Zunächst geht es darum, die Grundlagen zu verstehen („Walken“), dann diese Prinzipien im Alltag anzuwenden („Joggen“) und schließlich zu verinnerlichen („Marathon“). Dieser Prozess verdeutlicht, dass Wertschätzung nicht über Nacht erlernt wird, sondern stetige Bemühungen und Geduld erfordert. Es geht darum, langfristig dranzubleiben und kontinuierlich die eigenen Fähigkeiten im Umgang mit anderen zu verbessern.

Mehrwert Wertschätzung: Messung und Evaluation

Eines kann klar vorab gesagt werden: Wertschätzung ist definitiv ein Mehrwert in jedem Unternehmen! Die Wirksamkeit davon lässt sich an verschiedenen Faktoren messen. Engagierte und motivierte Mitarbeitende zeigen eine höhere Produktivität und Rentabilität. Sie sind seltener krank und haben eine geringere Fluktuation. Studien von Gallup belegen, dass Unternehmen, die Wertschätzung aktiv leben, eine um 21% höhere Produktivität und um 22% höhere Rentabilität aufweisen. Gleichzeitig sinken die Krankenstandstage um 37% und die Fluktuation um 65%. Eine hohe Fluktuation ist nicht nur teuer, sondern auch ein Indikator für Unzufriedenheit und mangelnde Wertschätzung. Die Bindung der Mitarbeiter:innen an das Unternehmen ist ein wichtiger Faktor, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es reicht nicht, nur auf das Recruiting neuer Mitarbeiter:innen zu setzen, sondern es ist heutzutage fast schon wichtiger, die bestehenden Mitarbeitenden „zum Bleiben zu begeistern“, indem man ihnen ein wertschätzendes Arbeitsumfeld bietet, denn jede Kündigung und Nachbesetzung kostet minimum einen Brutto-Jahreslohn!

Die Rolle der Führungskräfte

Grundsätzlich ist Wertschätzung keine Einbahnstraße. Jeder ist aufgefordert, dies dem Gegenüber entgegenzubringen. Führungskräfte spielen aber eine zentrale Rolle bei der Förderung von Wertschätzung im Unternehmen. Wichtig ist, dass sie das Thema aktiv vorleben und in den Alltag integrieren. Gerade Feedback- und Krtitik-Gespräche müssen auf Augenhöhe geführt werden. Mitarbeiter:innen sind enttäuscht, wenn sie keine Rückmeldungen erhalten und das Gefühl haben, dass ihre Arbeit unbemerkt bleibt. Wertschätzung sollte jedoch nicht als Kuschelfaktor missverstanden werden – auch in kritischen Situationen ist es wichtig, respektvoll und wertschätzend zu kommunizieren.

Gehalt und Wertschätzung: Ein Missverständnis

Ein häufiges Missverständnis in der Arbeitswelt ist die Gleichsetzung von Gehalt mit Wertschätzung. Sofern das Gehalt fair und marktgerecht ist, stellt es keine Form der Wertschätzung dar. Es handelt sich vielmehr um eine notwendige Komponente der Arbeitsvereinbarung – sprich „Leistung für Geld“. Pünktlichkeit hingegen, also die rechtzeitige Auszahlung des Gehalts und die Einhaltung von Vereinbarungen, kann als Form der Wertschätzung betrachtet werden. Eine Prämie oder eine Bonuszahlung kann als Zeichen der Anerkennung für besondere Leistungen verstanden werden. Echte Wertschätzung muss jedoch nichts kosten und kann schon durch kleine Gesten und Anerkennungen im täglichen Umgang ausgedrückt werden. Sie beginnt beim 1×1 der Höflichkeitsformen und endet beim ehrlichen und authentischen Interesse am Gegenüber – egal in welcher Hierarchie-Ebene! Insbesondere relevant für Führungskräfte ist die Sicht auf die berufliche und persönliche Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter:innen. Um die Sensibilisierung auf Wertschätzung zu schärfen bieten sich Workshops an, die ein Bewusstsein für dieses Thema schaffen und zu einer positiven Kulturentwicklung führen.

Herausforderungen und Lösungen

Eine der größten Herausforderungen bei der Implementierung von Wertschätzung in der Unternehmenskultur ist das ehrliche Hinschauen und ein kontinuierliches Dranbleiben. Es erfordert zum einen das Eingeständnis, dass nicht alles perfekt läuft und zum anderen den Willen, sich verändern zu wollen. Dies setzt voraus, dass Führungskräfte bereit sein müssen sich selbst zu reflektieren und offen für Veränderungen zu sein. Der Prozess der Kultur-Veränderung wird nicht von heute auf morgen beendet sein und dauert in der Regel zwei bis drei Jahre. Es braucht eine Kultur-Entwicklung, um eine tiefgreifende Veränderung zu erreichen. Dabei ist wichtig, zu überprüfen, wo das Unternehmen aktuell steht, wie es von innen (Mitarbeiter:innen) und außen (Bewerber:innen, Stakeholder, etc.) wahrgenommen wird und welche Ziele erreicht werden sollen. Mitarbeiter:innen müssen aktiv in diesen Prozess einbezogen werden, indem ihre Sicht und ihre Bedürfnisse erfragt werden.

Feedback als ein Schlüssel

Feedback seitens der Führungskraft spielt eine zentrale Rolle im Prozess der Wertschätzung. Das hilft Mitarbeiter:nnen, die eigene Arbeit nicht nur zu validieren, sondern sich kontinuierlich zu verbessern. Weiters sollten Mitarbeiter:innen beispielsweise ermutigt werden ihre Wünsche, Anregungen und Verbesserungsvorschläge zu äußern. Im Sinne der wertschätzenden Unternehmenskultur braucht es hier Klarheit und transparente Kommunikation. Das heißt, Mitarbeiter:innen nicht nur im Umsetzungsfall zu informieren, sondern auch, wenn die Idee oder das Projekt nicht realisiert werden kann. Genau hier braucht es umso mehr Transparenz in der Kommunikation, um über die Gründe des Nicht-Umsetzens zu informieren. Ein wertschätzendes Feedback fördert das Vertrauen und die Bindung an das Unternehmen und trägt maßgeblich zur Verbesserung der Arbeitsatmosphäre bei.

Zukunftsaussichten und Empfehlungen

Der menschliche Aspekt und die emotionale Intelligenz ist die Schlüsselqualifikation von Führungskräften in der Zukunft. Trotz bzw. gerade wegen der digitalen Transformation bleibt die menschliche Qualität unersetzlich. Sehr oft werden in Unternehmen die Mitarbeiter:innen als „wichtigste Ressource im Unternehmen“ bezeichnet. Das ist ein ganz wesentlicher und existenzieller Punkt, der aber auch im Unternehmen gelebt werden muss. Diese Erkenntnis nur in ein Leitbild zu formulieren und an die Wand zu hängen ist zu wenig. Erfolgreichen Unternehmen ist dieser Faktor schon sehr bewusst und sie setzen bereits viele Maßnahmen für eine wertschätzende Unternehmenskultur um. Indikatoren wie Krankenstandstage, Fluktuationsrate etc. geben Hinweise über die Mitarbeiter:innenzufriedenheit und zur Führungsarbeit. Wir wissen, dass Mitarbeitende wegen der Marke zu einem Unternehmen kommen, es aber wegen der Führungskraft wieder verlassen. 

Zur Umsetzung einer wertschätzenden Unternehmenskultur müssen alle Abteilungen, alle Führungsebenen und alle Mitarbeiter:innen zusammenarbeiten. HR braucht dabei, aufgrund ihrer Funktion zwischen Mitarbeiter:innen und Unternehmensführung, eine zentrale Rolle im Unternehmen und im Kultur-Entwicklungsprozess. 

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